Grenzübertritt, Busfahrt und erste Eindrücke
Tag 59 – Insgesamt ist der Tag reibungslos verlaufen und nahezu Alles hat wie am Schnürchen geklappt. Und dennoch sind im Laufe des Tages einige bizarre Dinge passiert.
Karte
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- Am Bootsanleger auf Don Det durften wir mit unserem Ticket an der gesamten (zurecht verwirrten und empörten) Warteschlange vorbeigehen und direkt in eins der Boote klettern. Nach uns folgten weitere Menschen mit einem grünen Ticket. Später stellte sich heraus, dass wir alle dieselbe Tour als Komplettpaket von Don Det inkl. Boot, Busfahrt zur Grenze und Weiterfahrt nach dem Grenzübertritt bis nach Siem Reap gebucht hatten. Mit diesen kleinen Gruppe waren wir also die nächsten Stunden gemeinsam unterwegs.
- An der Grenze verlangten die Kontrolleure am Schalter von uns 5$ pro Person als Bearbeitungsgebühr, um aus Laos ausreisen zu dürfen. Alle aus der Gruppe haben versucht zu argumentieren, dass es kostenlos sein müsste oder 5$ zu viel verlangt sei, aber am Ende haben wir dann doch alle brav gezahlt. Naja, wir hatten ja auch keine andere Wahl.
- Die Ausstellung des Visums für Kambodscha verlief schnell, unproblematisch und ohne Wartezeiten. Jedoch mussten wir dann auf der kambodschanischen Seite mit der gesamten kleinen Reisegruppe 1,5 Stunden in einem kleinen Café, Restaurant und Kiosk / Büro des Busunternehmens / privates Wohnzimmer einer Familie auf die Weiterfahrt warten. Der Bus stand bereit und der Busfahrer war anwesend, dass war also nicht das Problem. Im Endeffekt stellte sich heraus, dass wir auf weitere Personen gewartet haben, die über ein anderes Reisebüro ebenfalls den Transfer ab der Grenze bis Siem Reap gebucht haben.
- Nachdem es dann endlich losging, haben wir nach ca. 1 Stunde Fahrt angehalten. Der Busfahrer teilte uns dann mit, wir würden hier eine halbe Stunde Mittagspause machen und würden danach mit einem anderen Bus weiterfahren, also alles an Gepäck mitnehmen…
- Die Weiterfahrt mit dem neuen Bus (bequemere Sitze und bessere Klimaanlage) war für 5 Stunden angesagt. Nach ca. 1,5 Stunden Fahrt gab es in lautes Geräusch und der Fahrer hielt am Straßenrand an. Mitten im Nirgendwo war uns also ein Reifen geplatzt, und nicht nur ein bisschen, sondern wirklich zerfleddert und in Fetzen geflogen. Natürlich war ein Ersatzreifen an Bord und der Fahrer hat sich unter mehrfacher Entschuldigung blitzschnell an den Reifenwechsel gemacht.
- Bei einem späteren Zwischenstopp an einer Raststätte war dann klar, dass es einer Person, welche bereits während der Fahrt mehrfach würgen musste, so miserabel ging, dass diese nicht weiter mitfahren konnte. Gemeinsam mit ihrem Reisebegleiter und mit Hilfe des unglaublich einfühlsamen und freundlichen Busfahrers haben die Beiden schnell ein Zimmer in einem naheliegenden Gästehaus gefunden und wir haben sie mit vollbesetztem Bus dorthin gebracht. Danach verlief die restliche Fahrt bis Siem Reap reibungslos.
Schon irgendwie verrückt, wie klar und eindeutig die Grenzen hier verlaufen und streng kontrolliert werden. Auf beiden Seiten gibt es Grenzposten mit mehreren Schranken und Kontrolleuren sowie Einwanderungsbehörden und dazwischen eine Straße bzw. Fußweg durchs Niemandsland. Und wir fahren zu Hause schonmal nur eben zum Einkaufen nach Holland oder Belgien rüber, ohne weitere Gedanken oder dem Bewusstsein dabei Landesgrenzen zu überschreiten.
Die ländliche Gegend von Kambodscha wirkte auf uns (aus dem Busfenster) erstmal sehr ähnlich und vergleichbar zu Laos. Das kann man von Siem Reap nicht gerade behaupten. Die Stadt hat uns direkt an das internationale, bunte, laute und belebte Bangkok (Thailand) erinnert. Ebenfalls die Pub Street und Umgebung lässt mit der Khaosan Road in Bangkok vergleichen: eine Bar neben der anderen, laute Musik, werbendes Personal auf der Straße, bunte Lichter und angetrunkene Touristen. Da wir nach einem langen Tag erst spät abends angekommen sind, haben wir darüber hinaus nicht mehr viel erkundet, sondern uns nur noch einer etwas ruhigeren Nebenstraße etwas zum Abendessen gesucht und sind ins Bett gefallen.
Nach zwei Monaten in Thailand und Laos ist es seltsam wieder eine bekannte Währung und greifbare Preise zu sehen. Wir hatten uns bereits daran gewöhnt nicht mehr alles in Euro umzurechnen, sondern die Preise innerhalb eines Landes miteinander zu vergleichen und in der jeweiligen Währung zu denken. In Kambodscha gibt es zwei offizielle, gleichberechtigte Währungen: US-Dollar und Kambodschanische Riel. Wenn man nun die ganzen Preise in US-Dollar sieht kommt einem plötzlich Alles viel zu günstig vor und einem wird wieder bewusst wie reich wir als Touristen hier sind.


