Menschen und Begegnungen – I

Während einer Reise trifft man auf verschiedene Menschen, macht nette Reisebekanntschaften und interagiert mit den Einheimischen. In diesem Blogbeitrag möchten wir Euch zumindest von einigen der vielen herzlichen Menschen und inspirierenden Begegnungen während unserer Reise durch Südostasien erzählen. Natürlich können wir nicht jede und die ganzen kleinen tagtäglichen Interaktion festhalten, aber zumindest einige die uns besonders in Erinnerung geblieben sind. In den nächsten Monaten werden garantiert auch noch viele Weitere folgen.

Interaktion mit Einheimischen

Bereits nach wenigen Tagen haben wir in Chiang Mai (unsere zweite Station der Reise) Elle Dee kennengelernt. Eine herzliche junge Thailänderin, die zu jeder Zeit ein freudiges Lächeln im Gesicht hat und gute Laune ausstrahlt. Zustande gekommen ist dieser Kontakt dadurch, dass wir für einige Nächte in ihrer Unterkunft ein Zimmer gebucht hatten. Dort betreibt sie zusätzlich auch ein kleines Café mit wirklich hervorragendem Kaffee (inkl. Latte Art) und zudem einen Motorradverleih und Tourenorganisation. Wir haben uns im LD. House wirklich sehr woh und herzlich willkommen gefühlt. Jeden Morgen gab es ein leckeres Frühstück und dazu kleinen Plausch zu unseren Erlebnissen des Vortages und Plänen für den kommenden Tag. Elle Dee hat immer wieder erwähnt, dass wir doch ihre Nummer haben und uns jederzeit bei Problemen oder Fragen melden können. Dann würde sie schauen was sie für uns machen kann. Für unseren zweiten Aufenthalt in Chiang Mai (nach der Motorradtour) haben wir uns dennoch in einer anderen Unterkunft eingebucht, ein größeres Hotel mit Pool zum Entspannen. Wie bei der Verabschiedung versprochen haben wir nochmal beim LD. House vorbeigeschaut und uns dort ein leckeres Frühstück mit wunderbaren Kaffee schmecken lassen.

An der paradiesischen blauen Lagune am Kuang Si Waterfall sind wir auf zwei einheimische Jungs getroffen. Die Beiden haben nur wenige Meter von uns entfernt gespielt und hatten ihren Spaß des Lebens. Ins Wasser springen, tauchen, wieder rausklettern und dann genau dasselbe nochmal. Dabei haben sie herzlich und laut gelacht und miteinander gescherzt. Als einer der beiden Jungs beim Tauchen eine leere Bierflasche fand und damit herumspielte, stieg der andere kurz darauf aus dem Wasser und lief zum Mülleimer, um dort eine zweite Flasche zu organisieren. Damit saßen die Beiden dann an der Wasserkante und haben im Wettbewerb die Flaschen gefüllt und wieder auslaufen lassen, und sich teilweise gegenseitig über den Kopf geschüttet. Stets mit einem breiten Grinsen und freudigem Strahlen im Gesicht. Wirklich sehr beeindruckend und wunderschön anzusehen, wie harmonisch und herzlich die Beiden gelacht und gespielt haben. Irgendwann hat Jens einen der Jungs gefragt, ob er eine Flasche haben dürfte, um ihnen zu zeigen wie man diese mit einem Trick (Tornado bzw. Kreisbewegungen) schneller ausleeren kann. Die Jungs waren begeistert und haben fleißig geübt, bis sie es perfekt drauf hatten. Danach durften wir noch einige Runden im Wettbewerb gegen die Beiden antreten haben dabei ebenfalls viel Spaß gehabt. Die gesamte Verständigung lief währenddessen ohne Worte ab und nur durch Zeichensprache, denn die Beiden sprachen kein Englisch. Eine prägende Interaktion, die auch uns ein Strahlen ins Gesicht gezaubert hat. Irgendwie haben diese beiden einheimischen Jungs so ein wunderbares Gefühl von Leichtigkeit und Lebenslust ausgestrahlt, das ansteckend war.

Und dann gibt es natürlich noch die vielen Begegnungen und Interaktionen mit diversen Einheimischen an Streedfood- und Marktständen oder in kleinen weniger touristischen Restaurants und Cafés. Obwohl die Kommunikation teilweise schwierig war und oft nicht für vielmehr als die Verständigung über Bestellung und Bezahlung ausreichte, haben wir uns zumeist sehr willkommen gefühlt und wurden häufig mit einem freudigen Lächeln begrüßt und verabschiedet. Wir hatten mehrfach das Gefühl, dass sich Respekt, Freundlichkeit und bescheidenes Verhalten auszahlen und es wertgeschätzt wird, wenn wir versuchen uns an die lokalen Gepflogenheit (zum Beispiel Schuhe ausziehen) zu halten und uns in Landessprache verabschieden oder bedanken. Das gilt dennoch selbstverständlich nicht für jeden einzelnen Restaurantbesuch. Es gab auch durchaus Momente, in denen wir uns Fehl am Platz gefühlt haben und nicht sicher waren, ob die Einheimischen sich vielleicht durch unsere Anwesenheit und Interesse gestört oder beobachtet gefühlt haben und eigentlich lieber nichts mit den doofen, reichen Touristen zu tun haben wollen.

Reisebekanntschaften

Wer den Blogbeitrag zur Mae Hong Son Motorradtour gelesen hat kann sich vielleicht erinnern, dass wir am ersten Abend der Tour Eva und Achim kennengelernt haben. Die Beiden sind zur selben Zeit ebenfalls den Loop gefahren und hatten auf Empfehlung von eben demselben Reiseblog ihre Stationen geplant und Unterkünfte gebucht. Dementsprechend haben wir uns während der Tour immer wieder tagsüber an Aussichtspunkten, abends im Restaurant/Bar oder am nächsten Tag im Frühstückscafé getroffen. Mit den Beiden konnten wir uns hervorragend austauschen, sowohl über die Routenabschnitte als auch unser Wissen hinsichtlich der thailändischen Kultur, Geschichte und Religion. Wir hatten wirklich sehr nette und interessante Gespräche und haben gemeinsam schöne Orte entdeckt. Wir freuen uns schon auf das ausgemachte Kaffeetrinken in Aachen oder München.

Auf dem Slowboat, mit dem wir innerhalb von zwei Tagen von Houayxay nach Luang Prabang geschippert sind, haben wir eine 6-köpfige Familie aus Amsterdam getroffen. Bereits am Vortag ist uns die Familie im Bus und beim Grenzübertritt (von Thailand nach Laos) aufgefallen, denn mit vier Kindern (7-12 Jahre) eine Rucksackreise durch Südostasien zu machen ist nicht unbedingt der Standard. Wir haben uns bereits zu diesem Zeitpunkt gefragt, ob die Kids nicht eigentlich gerade in der Schule sein müssten oder ob es in den Niederlanden wohl andere Ferienzeiten gibt als in Deutschland?
Wie der Zufall es wollte saß die Familie am ersten Tag der Slowboat-Tour auf den Plätzen neben uns und wir haben uns länger intensiv mit dem Familienvater unterhalten. Bereits vor zwei Jahren haben die Eltern beschlossen, dass sie nochmal Lust hätten zu Reisen und die Welt zu entdecken und ihre Kinder mehr sehen sollten als die kleine eigene „Bubble“ in Amsterdam. Also sind sie mit der gesamten Familie nach Spanien gezogen. Die Eltern haben von dort weitergearbeitet und die Kinder sind in eine internationale Schule gegangen und haben dort unter anderem Englisch gelernt. Seit September 2024 sind sie nun für ein ganzes Jahr unterwegs. Auf unsere Nachfrage, wie dass denn wohl mit der Schule funktionieren würde erklärte uns der Vater, dass sie wohl abwechselnd für einige Wochen/Monate aktiv reisen und dann wieder für 2-3 Monate an einem Ort bleiben und Home-Schooling betreiben würden. Das klingt nach einer ganz schön großen Herausforderung und Nervenkitzel für die Eltern. Einige Tage später haben wir die Familie an einem anderen Ort in Laos nochmal wieder getroffen und uns über die Highlights der Region ausgetauscht. In diesem Zusammenhang gestand uns der Vater, dass er unsere Möglichkeiten und Flexibilität (zum Beispiel zum Sonnenaufgang auf einen Aussichtspunkt klettern) durchaus beneidet und ebenfalls Lust auf solche Abenteuer hätte. Das sei jedoch mit vier jüngeren Kindern, die für solche besonderen Erfahrungen noch kein Gespür hätten aber alt genug sind zum Nörgeln und Meckern und den eigenen Dickkopf durchsetzen wollen, nicht möglich. Dennoch würde er die Reise und Chance mit seiner Frau und Kindern die Welt zu entdecken sehr wertschätzen.

Darüber hinaus begegnet man immer und überall anderen Reisenden, Backpackern und Touristen. Während einer längeren Bus-, Zug- oder Bootsfahrt kann man sich hervorragend über bisherige Erlebnisse und anstehende Highlights austauschen, Tipps und Empfehlung einsammeln oder auch einfach gemeinsam über die langen Wartezeiten, absurd engen Plätze oder sonstige Unannehmlichkeiten beschweren anstatt diese stillschweigend hinzunehmen. Oftmals hört man im Restaurant am Nachbartisch ein interessantes Gespräch und klingt sich dann schonmal mit eigenen Gedanken dazu ein oder stellt spontan Fragen zu eben Gehörtem. Das klingt vielleicht erstmal komisch und unangenehm: sich einfach einzumischen, anderen zu lauschen oder zu wissen, dass andere einem ebenfalls gespannt zuhören können. Wenn man auf Reise ist gehört das jedoch dazu und man gewöhnt sich schnell daran. Oftmals entstehen durch ein spontanes Gespräch zwischendurch nette Kontakte und man trifft viele Leute anderenorts (z.B.: nächste Stadt, Aussichtspunkt, Attraktion) wieder und kann sich erneut austauschen. Einige andere Backpacker haben wir über mehrere Wochen immer wieder gesehen, kein Wunder denn die Highlights sind schließlich Allen bekannt.

2 Kommentare zu „Menschen und Begegnungen – I“

  1. Pingback: Menschen und Begegnungen – III – Fuchs und Freiheit

  2. Pingback: Menschen und Begegnungen – II – Fuchs und Freiheit

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