traditionelle Klassiker, persönliche Neuentdeckungen, regionalen Spezialitäten und echte Geheimtipps
Nach nur 2,5 Wochen in Thailand haben wir natürlich noch lange nicht alles probiert, aber doch schon so einiges. Dabei haben wir persönliche neue Favoriten entdeckt, verschiedene Varianten von Gerichten kennengelernt und uns von regionalen Spezialitäten überzeugen lassen. In diesem Blogbeitrag wollen wir Euch ein paar davon vorstellen. Während einige der Gerichte sehr bekannt sind und es diese teilweise auch bei uns in asiatischen Restaurants gibt, sind andere zumindest für uns eine kulinarische Neuentdeckung.
Herzhafte Gerichte
Pad Thai ist der Klassiker schlechthin und vermutlich das beliebteste Essen aller Backpacker, denn es ist günstig, schnell zubereitet und gibt es wirklich an jeder Ecke. Dazu einfach unfassbar lecker! Das Gericht besteht aus Reisbandnudeln, die in einem Wok zusammen mit Gemüse (in der Regel Sojasprossen, Möhren und Frühlingszwiebeln) in einer Fischsauce angebraten werden. Hinzu kommen Eier und verschiedene Gewürze wie Chili, Tamarinde und Knoblauch. Die vegetarische Variante wird teilweise mit Tofu ergänzt. Ansonsten kann man zwischen Hähnchen, Schwein oder Shrimps wählen. Serviert wird das Gericht typischerweise mit kleingehackten Erdnussstückchen, Chiliflocken und frischer Limette.






Ein weiteres bekanntes und auch in Deutschland weit verbreitetes Gericht ist Thai Curry. Dabei kann man häufig zwischen gelbem, rotem oder grünem Curry wählen, wobei das Gelbe das mildeste und das Grüne das schärfste ist. In den meisten Fällen wird ein Curry mit verschiedenem Gemüse und Hähnchen oder in der vegetarischen Form mit Tofu serviert, dazu gibt es eine Portion Reis. In einigen wenigen Restaurants wird auch Massaman Curry oder Penang Curry angeboten, welches sich durch Cashewnüsse bzw. Erdnüsse in der Sauce und Kartoffeln als Einlage durchaus von den anderen Varianten unterscheidet.
Auf Empfehlung von unserem Host der Unterkunft in den kleinen Bergdorf Mae Chaem hat Jens sich den nordthailändischen Klassiker Phad Krapaow bestellt. Zumeist kann man sich zwischen einer Variante mit Hähnchen oder Schweinefleisch entscheiden. Das Fleisch ist relativ fein geschnitten, fast vergleichbar zu Hackfleisch, und in einer speziellen Sauce mit verschiedenen Gewürzen, insbesondere Chili und Basilikum angebraten. In einigen Restaurants steht dieses Gericht auch als Holy Basil Fried Rice auf der Karte. Dazu wird Reis serviert und in der Regel ein Spiegelei.
Unsere Erfahrungen mit Khao Soi, einer nordthailändischen Nudelsuppe, sind durchmischt. Wenn man nach dieser regionalen Spezialität im Internet recherchiert oder im Reiseführer nachliest heißt es: „Eiernudeln in einer Currybrühe, serviert mit eingelegtem Gemüse und Zwiebeln und garniert mit frittierten knusprigen Nudeln.“ Zum ersten Mal haben wir die Suppe auf einem Nachtmarkt in Chiang Mai probiert. Die Sauce war eine seltsame Mischung aus einer Brühe und einem Curry mit sehr viel Kokosmilch, dazu extrem scharf, fettig und ölig. Ein paar frittierte Nudeln (definitiv nicht frisch zubereitet) lagen als Topping obenauf. Als Einlage gab es in diesem Fall für Jens einen Hänchenschenkel. Das war alles andere als ein kulinarisches Geschmackserlebnis, wirklich nicht lecker und hat uns durchaus ein bisschen abgeschreckt. Schon am nächsten Tag, in einer kleinen authentischen Suppenküche in den Bergregion etwas außerhalb der Stadt, haben wir uns dennoch getraut und erneut eine Khao Soi bestellt. Dieses Mal als vegetarische Alternative mit Tofu. Im Vergleich zum Vortag haben wir ein komplett anderes Gericht erhalten: eine große Portion Nudeln in einer klaren, milden Brühe dazu ein paar wenige Tofu Stücke, obendrauf frisch frittierten Nudeln und zusätzlich ein kleiner separater Teller mit Limette, Zwiebeln und eingelegten sauren Gurken. Insgesamt sehr lecker! Während unserer Motorradtour in Nordthailand gab es für Ina dann noch ein weiteres Mal eine vegetarische Variante der regionalen Spezialität. Das war mit Abstand die beste der drei Varianten. Die Sauce ähnelte sehr stark einem klassischen Thai Curry, leicht scharf mit dezenter Kokosnote und weder fettig noch ölig. Neben den gekochten und frittierten Nudeln befand sich in der Suppe viel verschiedenes frisches Gemüse und gebratener Tofu. Dazu wurde ebenfalls ein Teller mit Limette, Zwiebeln und eingelegten sauren Gurken serviert. Nur leider war diese Khao Soi mit Koriander garniert, aber den konnte man zum Glück einfach runternehmen und der Geschmack hatte sich noch nicht auf den Rest abgesetzt.
Vielleicht habt ihr ein solches Bild von einer mit Reis gefüllten Ananas schonmal gesehen? Auch hier in Thailand wird in den touristischen Gegenden auf jeden Fall in den Speisekarten damit geworben. Pineapple Fried Rice gibt es jedoch in zwei Varianten, aber nur eine davon wird auch tatsächlich in einer Ananas serviert. Daher sollte man bei der Restaurantauswahl aufpassen, wenn man gerne die gefüllte Ananas haben möchte. Viele Restaurants und auch kleinere Steetfood Stände bieten nämlich durchaus Pineapple Fried Rice an, dabei handelt es sich jedoch meistens um ein Tellergericht aus gebratenem Reis mit Gemüse, Hähnchen und frischen Ananasstückchen in einer süß-sauren Sauce. Wir haben beide Varianten getestet mit dem Ergebnis, dass es geschmacklich sehr ähnlich ist, aber der Wow-Faktor und Erlebniswert bei der gefüllten Ananas natürlich sehr viel höher sind. Jedoch zahlt man für diese Variante auch gerne mal das doppelte im Vergleich zum Tellergericht. Für uns ist es daher bislang nur bei diesem einen Mal ausprobieren geblieben.







Frühstück
Wie zu erwarten war findet man in Thailand kein deutsches Frühstück mit Brot oder Brötchen frisch vom Bäcker. In den großen Städten gibt es natürlich auch hier wie inzwischen überall auf der Welt kleine Cafés die Smoothie Bowls, Avocado Toast und Croissants anbieten. In kleineren Ort, so wie den Bergdörfern während der Motorradtour, findet man nur selten westliches Frühstück. Wenn man nicht gerade schon zum Frühstück eine Nudelsuppe oder Reisgericht essen möchte, dann wir die Wahl gezwungenermaßen entweder auf Eier oder Obst fallen. Viele Restaurants und Hotels bieten Frühstück für Touristen an. Man kann zumeist wählen zwischen Spiegelei, Rührei oder Omelett + Bacon oder Würstchen + Toast und Butter. Zu Beginn war das auch überhaupt kein Problem, aber nach einigen Tagen kam dann doch der Wunsch nach etwas anderem als Eier auf. Immerhin ist ein klassisches Thai Omelett auf seine eigene Zubereitungsart wirklich unglaublich fluffig und lecker (manchmal auch mit Zwiebeln und Tomaten) und lässt sich daher auch in Woche drei noch gut täglich zum Frühstück essen. Und auf Nachfrage bekommt man anstatt des Bacons bzw. der Würstchen immer irgendeine Art vegetarischen Ersatz, zum Beispiel ein kleine Portion Obst oder Marmelade.
Omelett ist in Thailand übrigens kein klassisches Frühstück, sondern wird ebenfalls zum Mittag- oder Abendessen gegessen. Ein einfaches Gericht auf der Karte, welches im Notfall immer als vegetarische Alternative herhält, ist gekochter Reis mit Thai Omelett. Eier werden sowieso viel gegessen und verarbeitet, denn Hühner gibt es massenweise und Eier sind daher günstig und in großen Mengen erhältlich.
Süßspeisen, Snacks und Obst
Unsere Neuentdeckung und persönliches Highlight ist Mango Sticky Rice. In einer süßen gezuckerten Kokosmilchsauce gekochter Reis, der gekühlt mit frischer Mango serviert wird. Konsistenz und Geschmack erinnern einerseits sehr an einen typischen deutschen Milchreis und sind zugleich doch ganz anderes. Für uns ist Mango Sticky Rice der perfekte Allrounder und kann sowohl als erfrischendes Mittagessen in der warmen Sonne, schneller Snack für Zwischendurch oder Dessert zum Tagesabschluss auf einem der vielen Streetfood Märkte dienen.
Roti findet man auf jedem Streetfood Markt und scheint sowohl bei Touristen als auch Einheimischen sehr beliebt zu sein, zumindest sind die Schlangen an den Ständen oft lang. Aussehen und Zubereitungsart von Roti sind vergleichbar zu einem Crêpe, jedoch handelt es sich dabei tatsächlich um eine Art gebratenes Fladenbrot in Abstammung vom oder Anlehnung an indische „Parathas“. Roti gibt es sowohl in herzhaft mit Ei, Käse, Schinken oder Zwiebeln als auch in süß mit Nutella, Bananen, gezuckerter Kondensmilch oder Eis. Und hat der Roti-Hype bisher nicht wirklich überzeugt, vielleicht hatten wir aber bei dem einmaligen Test auch einfach nur Pech und müssen nochmal einen zweiten Versuch wagen.
Thailand ist ein Paradis, wenn es um frisches, aromatisches Obst geht. Die Klassiker an den Straßenständen sind Mango, Bananen, Drachenfrucht und Orangen. Zudem findet man häufig Ananas, Wassermelone, Passionsfrucht und Avocado sowie weitere uns unbekannte Früchte. An den klassischen Marktständen kann man zu geringen Preisen zwischen einzelnen Stückzahlen und 1kg Beuteln wählen. In diesem Fall muss man sich das Obst dann jedoch selbst zubereiten. Alternativ kann man sich für immer noch wenig Geld an den Verkaufsständen am Straßenrand ebenfalls frisch aufgeschnittenes (und oft gekühltes) Obst kaufen. Am weitesten verbreitet und unglaublich beliebt sind hier jedoch „Shake und Smoothie“ Stände. Ganz egal wo man ist, man sieht nahezu immer Menschen mit eisgekühlten bunten Fruchtshakes in Plastikbechern rumlaufen. Verständlich, denn die sind eine wahre Erfrischung bei den heißen Temperaturen! Äpfel, Birnen und Trauben gibt es hier eher selten. Im Vergleich zu den anderen Obstsorten sind diese auch teurer und weniger aromatisch.
Und natürlich dürfen auch Kokosnüsse nicht fehlen… 🥥🌴 Wir sind eigentlich Beide kein Fan von Kokos, aber haben uns relativ zu Beginn vorgenommen zumindest einmal eine frische Kokosnuss zu probieren. Unser Ding ist es nicht, aber wir können verstehen, warum andere Menschen das so gerne mögen. Einerseits sieht so eine Kokosnuss auf einem Foto schon deutlich cooler aus als ein Fruchtshake im Plastikbecher und andererseits ist es eine nette Erfrischung und viel Flüssigkeit, wenn man vielleicht mal keine Lust auf nur ein Wasser hat.
Dennoch haben wir eine Neuentdeckung gemacht und festgestellt, dass die Kokosmilch-Fruchtshakes (oder Kokos-Milchshake) ziemlich lecker sind. Davon haben wir uns in den letzten Wochen bereits mehrere bestellt. Der Kokosgeschmack ist immer noch intensiv, aber kommt uns viel frischer vor als dieser klassische künstliche Kokosgeschmack, den man von Bounty oder Kokosjoghurt kennt. Ähnliches Phänomen wie bei einem Curry, das schließlich auch mit Kokosmilch gekocht wird und uns dennoch hervorragend schmeckt.
Der dann mutige Versuch auch mal einen Kaffee mit Kokos- statt Kuhmilch zu bestellen, ist aus unserer Sicht jedoch fehlgeschlagen.
Fazit: Ab und zu mal ein bisschen Kokos ist in Ordnung, aber zu viel darf es dann auch nicht sein.







Getränke und regionale Biere
Zu unserer großen Freude gibt es in Thailand wirklich viele gute Cafés mit sehr leckerem Kaffee. Ein Cappuccino für Jens und Latte für Ina stehen täglich auf dem Programm, entweder in warm oder als Iced Variante. Barista Kaffee und insbesondere Kaffeegetränke mit Milch sind hier jedoch eher Luxusgut und im Verhältnis zu anderen Getränken oder Essen relativ teuer. Je nach Supermarkt kostet 1 Liter Milch in Thailand zwischen 1,30€ und 2€. Auch andere Milchprodukte wie Joghurt, Schokolade oder Käse sind verhältnismäßig teurer und zusätzlich seltener zu finden.
Es gibt drei verbreitete thailändische Biersorten: (1) Chang (2) Leo und (3) Singha
Wir haben uns durch alle drei Sorten getestet und mit dem Leo unseren Favoriten gefunden. Das Chang Bier ist relativ herb und erinnert geschmacklich an ein norddeutsches Bier wie Becks oder Jever. Im Gegensatz dazu ist das Leo deutlich milder und cremiger im Geschmack, schon fast in Richtung von einigen belgischen Biersorten wie Leffe blond. Mit dem Singha Bier konnten wir ehrlich gesagt nicht viel anfangen und haben es bei der einen Flasche zum probieren belassen.
Spannend sind auch die (a) Flaschengrößen und (b) Zutatenliste der Biere:
(a) Die kleinen Flaschen und Dosen sind wie bei uns auf 330ml genormt. Die großen Flaschen beinhalten jedoch nicht nur 500ml, sondern 640ml. Da eine große Flasche natürlich günstiger ist als zwei kleine bestellen wir uns meistens große Flaschen mit zwei Gläsern dazu.
(b) Wenn man einen Blick auf die Zutatenliste der Biere wirft, dann stellt man fest, dass in den thailändischen Bieren neben Hopfen auch oft Reis enthalten ist.
Bei den heißen Temperaturen in Thailand dürfen kalte Erfrischungsgetränke natürlich nicht fehlen. Dazu eignen sich die leckeren Fruchtshakes sowie eine klassische Coke hervorragend, keine Überraschung. Bereits in Bangkok haben wir ein Neues – für uns DAS perfekte Erfrischungsgetränk – gefunden, welches es zum Glück auch nicht nur als Einzelstück in diesem Kiosk gab, sondern in Thailand und Laos weit verbreitet ist und man es nahezu in jedem Kiosk, Supermarkt und Restaurant bekommt. Die Rede ist von Schweppes Soda Lime. Es gibt es noch viele weitere Sorten und Geschmacksrichtungen von Schweppes Soda. Wir haben bereits ein paar verschiedene probiert: alle erfrischend, aber bisher ist und bleibt die Variante mit Limette unser Favorit.





