„Inselglück“ = Wo die Zeit stillsteht und der Alltag weit entfernt scheint
Tag 53 bis 59 – Wir haben fast eine gesamte Woche auf Don Det verbracht. Die kleine Insel im Süden von Laos ist der perfekte Ort für eine Erholungspause! Das Leben läuft hier langsamer und entspannter ab, ein ganz anderer Puls und Rhythmus im Vergleich zu den Städten. Auf Don Det kann man problemlos mehrere Tage verbringen und ein bisschen die Seele baumeln lassen. Genau richtig zum Entschleunigen und Ruhe um die vergangene Zeit in Laos Revue passieren lassen und sich mental auf die Weiterreise ins nächste Land (Kambodscha) vorzubereiten.
Learning: Laos ist ein Binnenstaat, sprich es gibt keine direkte Verbindungen zum offenen Meer. Dennoch gibt es im Süden des Landes einige wunderschöne Inseln umgeben von grünstrahlender Natur. Don Det gehört zu den sogenannten 4000 Islands, eine im Mekong Fluss liegende Inselgruppe. Die meisten dieser Inseln sind winzig klein und unbewohnt. Don Det ist eine der größeren besiedelten Inseln, auf der es inzwischen auch eine Vielzahl an Gästehäusern gibt.
Karte
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Unsere Unterkunft und Inselleben
Obwohl die Insel wirklich klein ist (Umfang Küstenweg ~ 7km), gibt es in der Nähe des Bootsanlegers sowas ähnliches wie einen winzigen Ortskern mit kleinen Läden, einigen Tourenanbietern und Busunternehmen sowie Restaurants und Bars. Wir haben uns für eine ruhige Unterkunft in einiger Entfernung vom Bootsanleger entschieden, mit Hängematte auf dem Balkon und zum Glück ganztägig im Schatten. Eine sehr nette und bemühte Gastgeberfamilie!
Entlang des Fahrradweges, der sich an der Küste um die gesamte Insel schlängelt, befinden sich viele süße (teilweise sehr unscheinbare) Restaurants mit tollem Flussblick. Das Essen war oftmals wirklich überragend, mit viel Liebe frisch zubereitet! Und die Preise sind unfassbar günstig. Das funktioniert vermutlich auch nur, weil viele der Familien zudem auf ihrem Grundstück entweder ein Gästehaus oder kleinen Laden mit kalten Getränken und dem Nötigsten betreiben und zusätzlich auch mal einen Wäsche Service anbieten oder Fahrräder verleihen.
Es gibt nur ein „Problem“ auf der Insel… Nach Sonnenuntergang sitzt man in den schönen Restaurants an der Uferpromenade nicht mehr so entspannt. So viele Mücken und lästige Fliegeviecher haben wir bisher noch an keinem anderen Ort während unserer Reise gehabt. Zum Glück gab es in unserer Unterkunft ein Moskitonetz über dem Bett, ansonsten wäre an ruhigen Schlaf vermutlich nicht zu denken gewesen. Und in diesem Fall haben wir auch die Spinnen und Geckos im Zimmer und Bad gerne in Kauf genommen.
Direkt am ersten Abend wurden wir von der sehr freundlichen Besitzerin des kleinen indischen Restaurants (das Kartoffel-Käse-Naan war hervorragend!) darüber informiert, dass nur am heutigen Tag am kleinen Tempel in der Mitte der Insel ein großes Fest und Party stattfindet. Das Festival findet scheinbar nur einmal im Jahr statt und dauert die ganze Nacht. Um 21 Uhr haben wir uns dorthin auf den Weg gemacht und dem Treiben ca. 1-1,5 Stunden zugesehen. Vergleichbar zu einer kleinen Kirmes: Trampoline und Hüpfburgen für die ganz kleinen Kids, Luftballon-Dart-Werfen und Schießen für die etwas Älteren und Roulette oder vergleichbares Glücksspiel für die Erwachsenen. Dazwischen ein paar Stände mit Essen (Fleischspieße, Reis-Cracker, Kokus-Eis, Crêpe und Popcorn) und Getränken (Softdrinks, Bier). Und als Hauptattraktionen zwei Bühnen: eine innerhalb der Tempelanlage mit viel Dekoration und Beleuchtung mit verschiedenen Sänger:innen und Background Tänzerinnen und traditioneller Musik, und einige Meter weiter eine zweite Bühne mit moderner Musik zum Tanzen. Für die Einheimischen (insbesondere die Kinder und Jugendlichen) ist das Festival ein richtiges Highlight, als außenstehender Tourist jedoch schwer greifbar und eher unspektakulär.
Erkundungstour mit dem Fahrrad
Auf Don Det gibt es keine Autos, abgesehen von einigen wenigen Songthaews. Die einzige kleine Straße ähnelt einem Fahrradweg und schlängelt sich entlang der Küste um die gesamte Insel. Das Hauptverkehrsmittel der Einheimischen sind auch hier kleine Motorräder, während die meisten Touristen mit dem Fahrrad unterwegs sind, um die Insel zu erkunden. Tatsächlich ist es bei 35°C-38°C auch deutlich angenehmer mit dem Fahrrad zu fahren und somit zumindest ein bisschen kühlen Fahrtwind im Gesicht zu haben, anstatt längere Strecken in der glühenden Hitze zu laufen. Natürlich haben wir uns das nicht zweimal sagen lassen und uns direkt für ein paar Tage Fährräder gemietet.
An einem der Tage haben wir eine ausgiebigere Erkundungstour gemacht und uns ebenfalls die benachbarte Zwillingsinsel Don Khon angeschaut. Das Hauptziel des Tages war ein rauschender Wasserfall bzw. faszinierede Flusslandschaft mit mehreren Ebenen zwischen Felsformationen und vielen (teilweise gemeingefährlichen) Stromschnellen. Ein wirklich beeindruckender Ort! Und unfassbar, dass die Einheimischen in mitten dieser Felsenlandschaft unbedarft umher klettern und ihre Fischernetzte und Häusen auslegen.
Die Insel hat ihren eigenen ganz besonderen Charme, ein Ort zum Wohlfühlen!







Ganztages Kajak- und Wasserfalltour
Ein intensiver Tag mit vielen Stationen: Entspannte Kajakstrecke flussabwärts – 20 Minuten Fußweg – Wasserfall (E-Toud) – Mittagessen & Schwimmen – zweite Kajakstrecke mit Stromschnelle – Weiterfahrt mit einem Songthaew (Festland) – Wasserfall (Khone Phapheng) – Songthaew (Festland) – letzter Kajakabschnitt zurück nach Don Det – Sonnenuntergang auf dem Wasser
Highlight Momente
- Erfrischende Dusche in den Strömen des E-Toud Wasserfalls (Leider waren wir nicht die einzige Gruppe und der Ort war überfüllt von wirklich nervig vielen Touristen, die alle nacheinander in einer langen Schlange in den Wasserfall geklettert sind. Dementsprechend nicht mehr ganz so idyllisch und besonders.)
- Wasserbüffel in der Mittagspause (Sowohl eine größere Gruppe, die schwimmend in nächster Nähe den Fluss überquert hat, als auch ein Besuch von einer Mama mit Kleinen nur wenige Meter neben uns an Land. Nachdem wir in Thailand bei unserer ersten Begegnung mit einem Wasserbüffel ziemlich eingeschüchtert waren und durchaus Angst hatten, wussten wir inzwischen wie harmlos und schon fast zutraulich die Wasserbüffel sind, wenn man sie in Ruhe ihren Weg ziehen lässt.)
- Felslandschaft, Klettern und Blick von der Felsenklippe auf das wilde, tosende Wasser am Khone Phapheng Wasserfall (Hier haben wir uns bewusst abseits des gepflasterten Weges und ausgewiesenen Aussichtspunktes begeben und sind den Pfaden der Fischer zur Wasserkante gefolgt – Wow, atemberaubend!)
- Begegnung mit Einheimischen beim Paddeln im Sonnenuntergang (Nach dem Ende der offiziellen Tour konnte man optional auf eigene Faust nochmal ein paar Meter flussaufwärts paddeln, um den Sonnenuntergang vom Wasser aus zu genießen. Das haben wir natürlich gemacht. Irgendwann kam ein Boot mit Einheimischen dicht an uns vorbei. Die Menschen haben gewunken und uns zugerufen, dass wir näher kommen sollten, sie hätten Bier dabei. Nach kurzer Abwägung haben wir uns darauf eingelassen, und tatsächlich eine Dose eiskaltes, erfrischendes Bier geschenkt bekommen. Ein paar Minuten haben wir versucht uns in brüchigem Englisch mit den Einheimischen zu unterhalten, bevor diese weitergefahren sind. Toller Moment!)
Fazit und persönlicher Eindruck von der Insel
Don Det scheint die Touristeninsel bzw. der Ort zum Entspannen und für Erholungsurlaub zu sein, die oder den es in jedem Land gibt (z.B.: Mallorca in Spanien, Phuket in Thailand, Bali in Indonesien, Gardasee in Italien).
Die Einheimischen sind uns immer sehr freundlich begegnet! Im Gegensatz zu anderen Regionen in Laos war unsere Anwesenheit jedoch nichts besonderes, Touristen scheinen hier inzwischen der Normalfall zu sein, auch für die kleinen Kinder waren wir hier nicht sonderlich exotisch oder spannend. Ab und an haben wir aufmerksame Blicke zugeworfen bekommen oder wurden in seltenen Fällen auch mal angehalten für ein High-Five.
Die Gastronomie ist auf Touristen ausgelegt mit westlichen Frühstücksoptionen, den laotischen Nationalgerichten und Speisen wie Burger, Sandwiches und Pommes. Es gibt unzählige Restaurants und Gästehäuser in nächster Nähe nebeneinander, alle haben eine englische Speisekarte. Das war nicht überall in Laos so, insbesondere nicht in Thakek und Pakse. Man kann fast überall mit Karte zahlen, was ansonsten für Laos auch eher unüblich ist. Vielleicht liegt das aber auch nur daran, dass es auf der gesamten Insel keinen einzigen Geldautomaten gibt und somit Kartenzahlung natürlich umso wichtiger ist.






