Ein Rückblick auf die vergangenen Erlebnisse
“Ich hatte Thailand zuvor nie so wirklich als Reiseziel im Blick und dementsprechend keine richtige Vorstellung oder Erwartungen. Mein erster Eindruck ist auf jeden Fall mehr als positiv!“
– Jens
Die Beschreibungen im Reiseführer sind zumeist sehr zutreffend und auch alles andere, was wir im Voraus gelesen oder gehört hatten trifft zu. Das Bild, welches wir uns durch Berichte und Erzählungen von Freunden und Bekannten von Thailand gemacht hatten wurde bestätigt und durch unsere eigenen Erfahrungen nochmal zusätzlich aufgewertet.
Land und Leute – unsere Eindrücke, Gedanken und Beobachtungen
- Hilfsbereite und gastfreundliche Menschen, die eine Kultur des herzlichen Miteinanders prägen 🥰
- Wunderschöne und sehr abwechslungsreiche Landschaftsbilder (insbesondere in der Bergregion im Norden von Thailand)
- Günstiges und verdammt leckeres Essen 🍜🥥 Teilweise vielleicht doch ein bisschen zu scharf für uns und einige durchaus neue befremdliche Anblicke und intensive Gerüche auf den Straßenmärkten…
- Respekt und Dankbarkeit werden wertgeschätzt: Alle Einheimischen, denen wir begegnet sind haben sich unglaublich gefreut, wenn wir uns auf traditionelle thailändisch Art mit dem Wai (gefaltete Hände vor dem Körper oder Gesicht und leichte Verbeugung) sowie den thailändischen Worten „Khob Khun“ für „Dankeschön“ anstatt auf Englisch bedankt haben 🙏🏻😊
- Zumeist einfache Verständigung, entweder auf Englisch oder eben mit Mimik, Gestik und ggf. einer Übersetzer-App
- Sprache: Es gibt ein Erkennungszeichen bzw. unterschiedliche Silben für Frauen und Männer, welche am Ende von einzelnen Wörtern wie Grußformeln (Hallo, Tschüss, Dankeschön), Sätzen oder Fragen hinten angehangen werden. Die Silbenendung für Frauen lautet „kha“ und für Männer „khrab“. So muss Ina also „Khob khun kha“ sagen um sich zu bedanken, während für Jens „Khob khun khrab“ die richtige Verwendung wäre 🗣️💬
- Spannende und facettenreiche Kultur mit viel religiösem und geschichtlichem Hintergrund, dementsprechend gibt es eine Vielzahl an beeindruckenden und mühevoll gepflegten Tempelanlagen (wobei alle irgendwie ähnlich und doch unterschiedlich und einzigartig sind)
- Kleidungsetikette, Verhalten und Rituale in Tempeln: lange Hosen (mindestens über die Knie), Schultern bedeckt, Schuhe ausziehen, im Gebetsraum auf den Boden setzten, niemals mit den Füßen Richtung Buddha zeigen denn die Füße gelten als das unreinste Körperteil und wäre dementsprechend ein Zeichen der Verachtung (Schuhe ausziehen ist auch in Massagestudios und teilweise sogar Restaurants und Hotels üblich) 👚👖👣
- Buddha Statuen: Es gibt verschiedene Hand- und Körperhaltungen in der Darstellung und Präsentation von Buddha. Diese scheinen in direktem Zusammenhang mit den Wochentagen zu stehen. Anscheinend gibt es insgesamt 8 verschiedene Handpositionen bzw. Körperhaltungen, denn am Mittwoch gibt es wohl zwei unterschiedliche Haltungen für morgens und abends. Auffällig ist, dass es insgesamt nur sehr wenige liegende Buddhafiguren gibt und dies wohl eine Besonderheit zu sein scheint, während man einige der anderen Haltungen immer wieder sieht. So ganz genau verstanden haben wir das mit den Körperhaltungen ehrlich gesagt noch nicht
- Gute Infrastruktur, einfach zu bereisen, viele schöne Hotels zu erschwinglichen Preisen 🛤️🚌
- In Thailand herrscht Linksverkehr. Darüber hinaus ist gefühlt die wichtigste Regel, dass es keine bzw. kaum andere Regeln im Verkehr gibt und sich schon alles fügen wird. Insbesondere in den großen Städten ist der Verkehr extrem unübersichtlich und wuselig, wenn sich die Roller- und TukTuk-Fahrer überall dazwischen quetschen und an den Ampeln durch die wartenden Autos schlängeln. Ampeln gibt es kaum und Zebrastreifen werden in den meisten Fällen einfach ignoriert. Als Fußgänger ist es dementsprechend manchmal gar nicht so einfach viel befahrene Straßen zu überqueren. Von den Einheimischen haben wir uns abgeschaut: einfach losgehen und damit ganz klar demonstrieren, dass man die Straße überqueren möchte, dann werden die Autos schon anhalten oder ausweichen. Erstaunlicherweise sind wir mit dieser Faustregel ziemlich gut und sicher von A nach B gekommen. Im Gegensatz dazu werden die Autofahrer gefühlt eher unsicher, wenn man zu lange am Straßenrand wartet oder sich nur zögerlich auf die Straße vorwagt. Dann bremsen diese zwar manchmal ab, aber geben dann auch sehr schnell wieder Gas, wenn kein klares Zeichen der Fußgänger erkennbar ist. Die Lichthupe bedeutet hier übrigens (ebenso wie die normale Hupe) „Achtung, ich fahre/überhole!“ und nicht wie in Deutschland „Ich lasse dich vor“
- Insgesamt erstaunlich saubere Straßen, dafür jedoch relativ wenige öffentliche Mülleimer am Straßenrand 🚯🗑️
- Gewöhnungsbedürftige Hygienestandards (a) an Streetfood Ständen und in Restaurants (b) Unterkünfte (c) Stehtoiletten inkl. Po-Dusche
Unser persönliches Fazit
Alles in allem hat uns Thailand super gut gefallen! Wir haben uns willkommen und wohl gefühlt, haben uns schnell zurecht gefunden und in der kurzen Zeit von 2,5 Wochen bereits einiges über Menschen und Kultur gelernt. Thailand war definitiv ein guter Start und Ausgangspunkt für unsere Südostasienreise.
Rückblickend würden wir Beide sagen, dass der Mae Hong Son Motorrad Loop unser Highlight in den 2,5 Wochen Thailand war. Die bergige, grüne Landschaft ist einfach umwerfend! Wir sind immer noch begeistert von den Erlebnissen und Eindrücken in den kleinen nicht-touristischen Dörfern auf dem Weg und deren ursprünglichen Charakter, sowie dem Gefühl von absoluter Freiheit während der Fahrt. An zweiter Stelle im Ranking der Highlights steht vermutlich der Besuch im Maerim Elephant Sanctury.
Der super angepriesene Ort Pai, scheinbar „das Paradies für Backpacker“, hat uns weniger gut gefallen. Pai eignet sich perfekt, wenn man andere Rucksackreisende kennenlernen und Party machen möchte oder gemütliche Cafés mit All-day-Breakfast im europäischen Style sucht. Für unseren Geschmack hat Pai jedoch durch den enormen touristischen und westlichen Einfluss, sowie die Vielzahl an lauten, unfreundlichen Touristen und dem erhöhtem Alkohol und Drogenkonsum (Cannabis ist 2022 in Thailand legalisiert worden) viel an Charakter verloren.
Im Kontrast dazu haben uns die beiden großen Städte Bangkok und Chiang Mai mit ihrem Charme viel mehr überzeugen können und in ihren Bann gezogen. Der Vibe in Chiang Mai ist im Vergleich zu Bangkok deutlicher entspannter. Es gibt viele kleine süße Cafés und im Altstadtbereich bleibt man von wuseligen Verkehrschaos verschont.
“Wir freuen uns schon jetzt darauf in einigen Monaten noch weitere Orte, historische Städte und Inseln im südlichen Teil von Thailand zu erkunden.“