im Herzen der Wildnis mit Übernachtung unter dem Sternenhimmel
Tag 76 bis 77 – Mit leichtem Gepäck, ausreichend Wasser, Hängematten und Decken bewaffnet konnte es nach einem stärkenden Frühstück losgehen. Zuerst sind wir eine ganze Weile mit dem TukTuk stadtauswärts und anschließend weiter mit einem kleinen Boot gefahren, um zum Ausgangspunkt der Trekking-Tour und Rand des Dschungelgebietes zu gelangen.
Karte
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Die Wanderstrecke hatte es mit einigen steilen Anstiegen durchaus in sich. Die heißen Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit haben für zusätzliche Anstrengung gesorgt. Trotz mehrerer Trink- und Verschnaufpausen sind wir alle ziemlich erschöpft im späten Nachmittag an der Zieldestination und Quartier für die Nacht angekommen. Während für uns nun Zeit für eine Abkühlung im Fluss war, haben sich unsere Guides um die Zubereitung des Abendessens gekümmert. Während das Essen im Feuer köchelte wurde das Nachtlager aufgebaut und eine Hängematte neben die andere gespannt. Ausgerechnet an diesem Datum war die Gruppe (20 Personen inkl. mehrerer Guides) leider sehr groß. Tagsüber sind wir aufgeteilt in zwei kleineren Gruppen gelaufen. Am Abend herrschte dann jedoch schon ein ziemliches Klassenfahrt-Feeling mit einer lauten Geräuschkulisse und Wirrwarr aus vielen verschiedenen Gesprächen. Zwar keine romantische Idylle unter dem Sternenhimmel, dafür auf eine andere Art und Weise gute Stimmung und tolle Atmosphäre.
Highlights
- Fantastische Natur mit gigantischen Bäumen und einer tollen Pflanzenvielfalt
- Kochen im offenen Feuer mit Hilfsmitteln und Zutaten aus dem Dschungel (z.B.: Bambus als Topf für die Suppe) – spannend!
- Getrocknetes BBQ-Büffelfleisch (vergleichbar zu Beef Jerky oder Biltong)
- Kleine Nachtwanderung nach dem Abendessen, mit Taschenlampen über abenteuerliche Pfade durch den Dschungel
- Schöner Sternenhimmel in einer klaren, kühlen Nacht
- Übernachtung in einer Hängematte (leider dicht an dicht, laut und nervig eng)
- Frischwasser aus natürlichen Ressourcen (hier bestimmte Baumarten) probieren
- Besuch einer Schule in einem kleinen Dorf einer ethnischen Minderheit
Am nächsten Morgen wurde zuerst in Ruhe gefrühstückt, bevor wir zügig das Lager abgebaut und uns auf den Rückweg (andere Route) begeben haben. Nach einem sehr anstrengenden Vormittag haben wir uns trotz der Faszination des Dschungels durchaus sehr gefreut wieder am Bootsanleger angekommen zu sein. Eine wohltuende Erfrischung im Fluss und leckeres Mittagessen (wieder frisch zubereitet von unserem Guide Ross) haben dann für neue Energie und Motivation für das letzte Highlight der Tour gesorgt. Auf halber Strecke der Bootsfahrt haben wir noch einen Halt bei dem Dorf (ethnische Minderheit), aus dem unser Guide kommt, gemacht. Ross hat uns entlang der „Hauptstraße“ zur Schule geführt und einen (zu diesem Zeitpunkt leeren) Klassenraum gezeigt. Auf dem Rückweg zu den Booten sind wir noch am Friedhof vorbeigelaufen und Ross hat uns ein paar Geschichten zu alten Traditionen und Bräuchen erzählt. Im späten Nachmittag hat uns das TukTuk wieder an unserer Unterkunft (Family House @Puthea) abgesetzt.
Die Trekking-Tour war ein tolle Erfahrung! Neben den vielen Highlights und wunderbaren Momente gab es aber auch einige blöde Momente bzw. unvorteilhafte Rahmenbedingungen. Diese haben natürlich in gewisser Weise auch (negative) Auswirkungen auf Wahrnehmung und Erlebniswert, aber dennoch ihre Daseins-Berechtigung und dürfen auch durchaus hier im Blog Erwähnung finden.









Negative Highlights
- Am zweiten Tag wurden unsere Wasserflaschen mit abgekochtem Flusswasser (derselbe Flussabschnitt, in dem auch gebadet und sich gewaschen wird) aufgefüllt. Mitten im Dschungel gibt es natürlich kein frisches, gefiltertes Trinkwasser. Der Geschmack war wirklich etwas fies und es hat uns trotz der heißen Temperaturen teilweise Überwindung gekostet ausreichend zu trinken. Im Nachmittag (im kleinen Dorf) haben wir uns entsprechend alle sehr über die Gelegenheit gefreut frisches (und kaltes) Wasser kaufen zu können.
- Momente der extreme Anstrengung, Lustlosigkeit, nass geschwitzt und kraftlos und plagende Kopfschmerzen gehören zu einer mehrstündigen Wanderung bei heißen Temperaturen, hoher Luftfeuchtigkeit und steilen Pfaden leider auch mit dazu.
- Von der gesamten Wanderstrecke sind wir nur wenige Kilometer tatsächlich durch den tiefen Dschungel gelaufen. An vielen Stellen war es dann doch nicht so spektakulär oder exotisch wie erhofft. Fast schon eher vergleichbar zu dichten Waldgebieten in Europa, bspw. Schweden. Und an beiden Tagen sind wir mindestens 1 bis 1,5 Stunden durch Farmen und landwirtschaftliche Nutzgebiete am Rande des Dschungels gewandert. Durchaus spannend, aber irgendwann eintönig und vor allem weit und breit kein Schatten.
- Die meisten der anderen Teilnehmer:innen war sehr nett und wir hatten insgesamt alle gemeinsam eine gute Zeit. Jedoch gab es leider auch ein paar wenige, die es für nötig gehalten haben sich den ganzen Tag lautstark zu unterhalten als ob sie alleine wären und bei der kleinen Nachtwanderung durch den Dschungel zu schreien.
- Trotz Erschöpfung unruhiger schlechter Schlaf in der Hängematte. Zu dicht an der nächsten Person und unangenehme Kälte mitten in der Nacht.
- Ina ging es am nächsten Abend nach der Wanderung nicht sonderlich gut. Mit Übelkeit, Kopfschmerzen, Durchfall und Fieber. Zum Glück hat es nicht lange gedauert, bis Ina wieder fit und bei bester Laune war. Wir wissen nicht genau was der Auslöser war, dennoch wirkt sich die gesundheitliche Verfassung auf die emotionale Wahrnehmung der Trekking-Tour aus.
Während die Trekking-Tour für andere Teilnehmende ein absolutes Highlight war, würden wir sagen es war ein wirklich tolles Erlebnis, jedoch nicht unbedingt ein einzigartiges Highlight oder super exotisches Abenteuer. Dazu haben wir in unseren bisherigen Leben mit diversen Freizeiten, Abenteuer- und Aktiv- Urlauben und spannenden Reisezielen vielleicht auch einfach schon zu viel erlebt und zu viele schöne Orte gesehen. Wir müssen uns wohl selbst eingestehen, dass unsere eigene Messlatte ziemlich hoch ist. Gleichzeitig sind wir uns dessen bewusst und genießen die vielen kleinen Momente von Glück und purer Freiheit in vollen Zügen.









So schöne Bilder! Ich bin froh, dass Ina wieder fit ist. Herzliche Grüße aus bella Sicilia!